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Eine Astroreise nach Namibia
Geschrieben von: Frank Köhler   
Donnerstag, den 04. Juli 2013 um 22:08 Uhr
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Ein traumhafter Astrourlaub auf Kiripotib, Namibia  vom 05.06.2013 bis 14.06.2013

Es begann mit dem Wunsch, den südlichen Sternenhimmel in seiner vollen Pracht erleben zu wollen. Viele Jahre lang habe ich mich mit der Vorbereitung einer Astro-Reise auf die Südhalbkugel auseinander gesetzt. Zunächst ging es vor allem darum, welches Land bietet vernünftige gleichbleibend gute Beobachtungsbedingungen mit nahezu 100% klaren Nächten. Die Wahl fiel dann auf Namibia. Der Zeitraum war auch schnell ausgemacht, es sollte Ende Mai bis Mitte Juli sein. Da sagten die Modelle eine Wolkenwahrscheinlichkeit gegen Null voraus.

 

Ein 360°-Panorama von meiner Beobachtungsplattform aus. Sony-Nex5 mit 16mm Pancake-Objektiv auf Vixen Polarie

Mit Klick auf das Panoramabild wird eine interaktive Rundumschau gestartet.

 

Als ich Anfang September 2012 von meinem Arbeitgeber grünes Licht bekam, zur Neumondphase  Juni 2013 diese Reise in Angriff nehmen zu können, zögerte ich nicht lang. Da ich die Monate vorher mit intensiver Recherche bzgl. einer geeigneten Unterkunft mit Astrobeobachtungsmöglichkeiten verbracht hatte, fiel meine Wahl auf Kiripotib. Ein ausschlaggebender Punkt dabei war auch die ansprechend gestaltete Astro-Website.

Zunächst startete ich eine Anfrage,  ob denn im betreffenden Zeitraum noch ein Zimmer frei und eine Säule mit Vixen GP-D2 zu mieten wäre. Das klappte alles anstandslos. Ich hatte dann in den folgenden Monaten bis Reiseantritt noch regen E-Mail-Kontakt, der immer super funktionierte. Auch eine Verlängerung des Aufenthaltes war kurzfristig noch möglich, als ich erfuhr, dass Air Namibia nicht mehr jeden Tag fliegt. Nachdem alle Dinge hinsichtlich Unterbringung geklärt waren, kümmerte ich mich noch im September 2012 um einen Flug. Die zeitige Buchung machte sich mit einem sehr günstigen Flugpreis bezahlt.

In den nun folgenden Monaten bis Reiseantritt machte ich mir nun Gedanken um mein astronomisches Zubehör, welches ich mit nehmen wollte. Die Gepäckbestimmungen besagten ja 23kg im Koffer und 10kg Handgepäck. Eine Anfrage bei Air Namibia bzgl. Mitnahme von Fotogepäck (zusätzlich kostenlos) ergab jedoch eine negative Auskunft. Also musste ich mich einschränken beim Astroequipment. Meine Liste umfasste dann doch einige wichtige Dinge:

- TS Quadruplet APO 65/420
- 8x50 Sucher mit MGEN – Autoguider
- Canon EOS 1000Da + Akkus + Netzteil
- Sony Nex5 (full spectrum) + Netzteil und Akkus
- Nikkore 24mm, 50mm, 135mm (Adapter Canon und Sony)
- Knickohr-Timer für Canon
- Vixen Polarie + Polsucher
- Carbonstativ + 3-Wegeneiger + Kugelkopf
- und viel diverses Kleinzubehör


Den Koffer + Handgepäck habe ich dann mehrmals im Vorfeld der Reise gepackt und bin am Ende genau auf die zulässigen Gepäckgrenzen gekommen.


Nun konnte es losgehen mit meinem Astrotrip nach Namibia.

Am 04.06.2013 hob dann der Flieger (leider mit einer Stunde Verspätung) ab Frankfurt gen Windhoek ab. Mit nur ca. 15minütiger Verspätung landeten wir dann bei extrem klarem Himmel nach rund 10 Stunden Flug in Windhoek.

Nach einer 10minütigen Wartezeit wurde ich dann auch schon abgeholt und kam nach 2h rasanter Fahrt  wohlbehalten gegen 10Uhr nach Kiripotib - gerade noch rechtzeitig zum Frühstück. 

Auf Kiripotib wurde ich sehr herzlich in Empfang genommen und lernte dann auch sogleich den Astrobetreuer Bernd Müller und weitere „Astronomen“ kennen. Wir waren dann eine Gruppe von 9 Deutschen und 2 Schweizer Astrobegeisterten.


Nun aber zu den astronomischen Beobachtungen der folgenden Tage/Nächte. Ich hatte 9 Nächte vor mir und hoffte natürlich, dass so viele wie möglich davon klar sein mögen.  

Nachdem ich nun meine Koffer ausgepackt und mich in meinem Zimmer eingerichtet hatte, packte ich die Astrosachen und ging mit Bernd zur von mir für alle Nächte gemieteten GP-D2-Beobachtungsplattform. Nach einer sehr guten Einweisung kam ich dann auch sofort mit der Bedienung zurecht. Die FS2 als Steuerung erwies sich als sehr einfach und intuitiv zu bedienen.

Nach dem Auf- und Anbau aller Gerätschaften an die GP-D2 konnte nun der Abend kommen. Vorher gab es aber noch den täglichen Nachmittagskaffee mit leckerem Kuchen (leider kamen Wolken auf – mir schwante Schlimmes) und dann kurz nach einem phantastischem  Sonnenuntergang (die Wolken verzogen sich wieder - Aufatmen) ein ganz vorzügliches Abendessen in Form eines 3 Gänge Menüs. Hierzu kann ich nur sagen – grandios. Eine solche Gourmetküche hätte ich nicht erwartet.  Einfach topp.

Nachdem sich die Wolken verzogen hatten, packte ich meine Sachen und zog ordentlich mit Winterkleidung gerüstet zur Beobachtungsplattform. Licht brauchte ich nicht. Tatsächlich reichte das Licht der Milchstraße aus, um die gut markierten Wege zu beleuchten. Das hatte ich so noch nicht erlebt. 

Die erste Nacht verbrachte ich dann im Wesentlichen mit Testaufnahmen am Teleskop. Die richtigen Parameter mussten erst noch gefunden werden. Als die Technik dann lief, hatte ich Zeit, um mich am südlichen Sternenhimmel ein erstes Mal grob zu orientieren. Es ist schon eine Umstellung, ob der Sternenflut. Die wichtigsten Sternbilder des Südsternhimmels waren schnell ausgemacht, aber die unscheinbaren waren nicht so leicht aufzufinden. Das zeigte sich vor allem am Beispiel des Sternbildes OKTANS, das ich ja zum Einsüden meiner Polarie benötigte. Bis ich dieses unscheinbare Sternbild im Polsucher ausgemacht hatte, verging eine gefühlte Ewigkeit.
Ein besonderer Anblick waren natürlich auch die Nordsternbilder, die alle auf dem Kopf standen. Ein mit dem Kopf nach oben aufgehender Schwan ist schon ein besonderer Anblick für einen Mitteleuropäer.

Als die Technik dann lief, hatte ich Zeit, um mich am südlichen Sternenhimmel ein erstes Mal grob zu orientieren. Es ist schon eine Umstellung, ob der Sternenflut. Die wichtigsten Sternbilder des Südsternhimmels waren schnell ausgemacht, aber die unscheinbaren waren nicht so leicht aufzufinden. Das zeigte sich vor allem am Beispiel des Sternbildes OKTANS, das ich ja zum Einsüden meiner Polarie benötigte. Bis ich dieses unscheinbare Sternbild im Polsucher ausgemacht hatte, verging eine gefühlte Ewigkeit.
Ein besonderer Anblick waren natürlich auch die Nordsternbilder, die alle auf dem Kopf standen. Ein mit dem Kopf nach oben aufgehender Schwan ist schon ein besonderer Anblick für einen Mitteleuropäer.


Nachdem ich erst einmal die Orientierung so leidlich drauf hatte, nahm ich mein 10x50 Zeiss Fernglas in die Hand und durchgraste die südliche Milchstraße. Was für ein Gewimmel an offenen und Kugelsternhaufen und Nebelgebieten.

 

Omega Centauri sprengte fast das Fernglas, auch 47 Tucanae kam super rüber, Eta Carinae und Umgebung war auch klasse anzusehen und das Kreuz des Südens mit Kohlensack brillierte ebenfalls. So konnte ich in den Folgenächten noch weitere ausschweifende Sternenwanderungen mit dem Fernglas erleben. Die Magellanschen Wolken waren auch ein toller Anblick, wenngleich sie auch relativ flach standen. Nebenher gab es eine Menge an Sternschnuppen zu beobachten.

 


Am 2. Tag kam ziemlich starker Wind auf, der eine Menge Staub der Kalahari aufwirbelte. Es bildeten sich auch Wolken, die sogar nach dem Abendbrot noch fast den ganzen Himmel bedeckten.  Trotzdem gingen die meisten von uns Astros an die Geräte. Und wir wurden belohnt. Zwischen 21.00 und 22.00Uhr verzogen sich dann die Wolken und so wurde es doch noch eine brauchbare Beobachtungsnacht – immer noch um Längen besser als zu Hause.

 

Ab dem 3. Tag wurden dann die Bedingungen immer besser. Die Luft wurde immer klarer, aber es wurde auch kälter.

In den folgenden Nächten ging die Temperatur dann deutlich unter den Gefrierpunkt zurück. In einer Nacht hatten wir gegen morgen sogar eine Eisschicht auf allen Gerätschaften. Dafür waren aber die Beobachtungsbedingungen exzellent. 

Hierbei kam vordergründig die modifizierte Sony-Nex5 auf Vixen-Polarie und Carbonstativ zum Einsatz. Um die hellen Sterne etwas hervorzuheben, benutzte ich noch einen  Weichzeichnerfilter Cokin P830.

Für die letzten 3 Nächte musste ich mir dann noch ein Zusatzprogramm zusammenbasteln – aber das ist bei der Vielzahl an Objekten in der südlichen Milchstraße kein Problem.
Ich habe sogar noch einige Objekte des Nordhimmels  fotografiert,  die ich in Dt. nur unter sehr schwierigen Lichtbedingungen einfangen kann.

So hatte ich die Gelegenheit meine mir zu Hause aufgestellte Beobachtungs- und Fotografie-Liste Schritt für Schritt abzuarbeiten.

Damit war ich dann nach der 6. Nacht auch fertig – dank der super funktionierenden Technik. Die GP-D2 mit FS2 lies mich nicht im Stich. Auch das Einsüden der Vixen-Polarie ging jetzt relativ schnell vonstatten.

Damit konnte ich mich neben der Fotografie von Deepsky-objekten mit der Canon 1000Da auch der Anfertigung von Sternfeld- und Timelapse-Aufnahmen widmen.


 

Fazit:
Meine Entscheidung für Kiripotib habe ich zu keiner Minute bereut. Für das Herz des ambitionierten Astrofotografen ist alles da – inkl. astron. Betreuung bei Bedarf. 

Die netten Gespräche zu den Kaffee- und Essenszeiten sowie  zwischendurch möchte ich auch nicht missen.

Ein rundum perfekter Service vom Kiripotib-Team trug ebenfalls zu meiner Erholung bei, auch wenn die Ruhezeiten knapp bemessen waren.
Vermissen werde ich die absolute Ruhe ohne TV, Radio udgl. sowie die traumhaften Sonnenuntergänge in der Kalahari.

Der ungekürzte Bericht (06/2013) ist hier zu finden.

 


 

Bilder mit der Sony Nex5 Fullspectrum

 

 

 

Bilder mit der Canon EOS 1000Da

verwendete Technik:

Dieses Plakat werde ich mir groß aufziehen lassen.


Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 22. Februar 2022 um 23:24 Uhr
 

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